Sarah Stanton – Eine Restaurierung im “Live-Blog” Teil 9
Da waren´s nur noch 2. So könnte man die Überschrift für den heutigen Akt verzieren. Über die Reparatur der ersten drei Schadstellen hatten wir intensiv berichtet. Diese vierte Bruchstelle glänzte mit der Eigenschaft, nicht mehr da zu sein. Beim damaligen Loslösen Sarah´s Grabsteins vom Originalsockel, wurde der seitliche Stahlanker aus dem Arretierungsloch im Stein rausgebrochen. Bei dieser Kraftprobe war der Stein der schwächere.
In Fachberatungen haben wir lange diskutiert, ob eine Wiederherstellung der fehlenden Ecken Sinn macht, oder ob wir den Jetzzustand einfach nur bewahren / konservieren wollen. Durchgesetzt hat sich die Neumachvariante aus einem technischen Grund: je mehr Standfuge ein Stein hat, desto besser ist seine spätere Standfestigkeit.
Dem Betrachter wird sofort die schräge Einkerbung im Ersatzstück auffallen. Nennen wir es eine Reminiszenz an die frühere Zeit. In 50 Jahren wird sich niemand mehr erinnern, ob oder nicht dort an der Seite eine Führung für eine Verankerung im Original war. So können sich die vielen Touristengruppen auch in der Zukunft noch Gedanken machen, ob es sich um einen Aprilscherz der Steinmetze gehandelt hat oder doch mit Hinterköpfchen gearbeitet wurde.
Ob es die kalten Temperaturen im Arbeitsschauer sind, die uns Flügel gegeben haben, steht in den Sternen. Auf jeden Fall haben die fleißigen Arbeiter in den letzten Tagen soviel geschafft, dass wir uns bereits Morgen mit dem nächsten Teil und damit mit dem Höhepunkt unserer Restauration wieder melden werden.