Sarah Stanton – Eine Restaurierung im “Live-Blog” Teil 14
Kurz vor Ende der Arbeiten melden wir uns mit einer kleinen Verspätung zurück.
Nicht das uns zwischenzeitlich langweilig geworden ist. Ganz andere Wege musste gegangen werden um überhaupt fortsetzen zu können.
Beginnen wir den heutigen Teil von Vorne: Mit einer gehörigen Portion Zeitdruck im Nacken hat unser Auszubildender Thomas als derzeitiger Hauptakteur bei der Restaurierung einen Tag vor Toresschluss seine Arbeiten am Sockel beendet und gemeinsam wurde, wie im letzten Teil berichtet, Selbiger an seinen endgültigen Standort aufgebaut. Wir danken dem jungen Kollegen für seinen Tatendrang und vor allem seiner Audauer und seiner Liebe zum Detail. Dieser abschließende Satz sollte ihm gebühren, da er seit Oktober fast durchgehend mit dem Stein beschäftigt war und sich nun bis in den Frühling 2017 zur Berufschule verabschiedet hat.
Gleich im Anschluss nahm unser Geselle das Zepter in die Hand und gönnte sich eine kräftige Portion Alkohol in Reinstform. Selbst im Freien bei stärksten Herbstwind hat der Steinfestiger alles abverlangt. Ein Epoxidharz auf Alkoholbasis musste aufgebracht werden. Die Schwachstellen im Stein, in einen der früheren Teile detailliert beschrieben, sollen auch langfristig gegen Witterung und dem Zahn der Zeit gewappnet sein. Dafür bietet sich dieser Härter auch wunderbar an. Die Geruchsbelästigung, die unseren Betrieb nun seit über eine Woche dafür wie eine Wolke belegt, ist manchmal nicht mehr zu ertragen. Der Harz, in einem Alkohl aufgelöst, bleibt im Stein und härtet ihn. Der Alkohol flüchtet sehr langsam wieder raus. In der heutigen Aufnahme ist daher der Stein frisch fertiggestellt und klitschnass zu sehen.
Weitermachen können wir erst, wenn der Stein wieder trocken und der Geruch komplett verflogen ist.
Dann folgt der letzte Schritt in unseren Arbeiten – die Neufärbung der alten Inschrift.
Bis dahin wünschen wir ein wunderschönes “Erstes Adventswochenende”!