Abalone, die Muschel, die eine Schale ist.
Die Überschrift lässt grübeln – was mag dieses “Abalone” sein? Der Begriff wird wohl nur wenigen bisher bekannt gewesen, eher irgendwann der gut informierten Frau aus der Schmuckindustrie über den Weg gelaufen sein.
Aber fangen wir von Vorne an. Besonders gut kontrastieren solche Einschlüsse, auch Entarsien genannt in dunklen Steinen. Daher die schwarze Farbauswahl für dieses Schmuckstück. Schwarze Steine sind petrografisch, also gesteinskundlich betrachtet meist der gleichen Gruppe zuzuordnen: den “Basalten”. Diese tiefschwarzen Steine sind vulkanischen Ursprungs und haben eine realtiv kurze Entstehungszeit hinter sich. Tatsächlich befanden sich die schwarzen Gesteinsmengen nach heftigen Vulkanausbrüchen kurz an der Erdoberfläche, wurden aber gleich von den nächsten Magmabergen überflutet und lagen so einige hundert Meter unter der Erdoberfläche. Hier kühlten die Steine langsam aus und verfestigten sich zu der Gesteinsgruppe, die alle Rekorde im Gewicht brechen. “Basalte” haben unter allen Steinen auf der Erde die höchste Dichte. Durchaus unglaubliche 3,1 Tonnen wiegt ein Würfel von 1 x 1 x 1m beim Schwarz Schwedischen Basalt. Dieser war bis vor etwa 30 Jahren der häufigste Stein auf europäischen Friedhöfen. Dann endete der Abbau abrupt, die Vorkommen waren erschöpft. Alternativen fand man überall auf der Welt. In Afrika, Südamerika, China, etc. Dieses Stück wurde in Indien gebrochen und zu einen zweifach doppelt profilierten Stein umgeformt.
Der “Abalone” kam als zweites dazu. Dieses auffällige Glanzstück, als Blattform dargestellt, hat einen langen Weg hinter sich. Es handelt sich um Schalen einer Schnecke, die in den südpazifischen Gewässern bei Neuseeland lebt. Die Schalen, die keine Muscheln sind, werden poliert und dann in ganz kleine Stücke gesägt. Diese kleinen Stücke setzen dann Kunsthandwerker zusammen und passen sie als eine sogenannte Einklinkung in die vorgefertigte Öffnung im Stein an. Besonders ist hierbei die Qualität: Jeder Stoß eines kleinen Stückchen trifft auf ein nächstes Teil. Und trotzdem sind die Fugen so filigran gefertigt, dass man den Einddruck hat, sie gehören dazu.
Hier endet unsere erste Tour. Nächstes Mal stellen wir Ihnen die Zwillingsbrüder vor, die optisch eher das zweieiige als eineiige wiederspiegeln.